ISDN-Abschaltung

Die Abschaltung von ISDN ist momentan ein brisantes Thema, mit dem sich viele Unternehmen beschäftigen. ISDN gibt es nun schon seit mehr als 20 Jahren und zählt seither als Standard der Telekommunikation in Deutschland. Mittlerweile wird dieses Kommunikationsnetz allerdings durch die technischen Fortschritte im Bereich der Telefonie und Datenübertragung als veraltet angesehen. Vor allem aus diesem Grund haben sich Anbieter, wie die Deutsche Telekom, dazu entschieden, ISDN abzuschalten und stattdessen alles auf IP, das Internet Protocol, umzustellen.

Was ist ISDN?

ISDN bedeutet Integrated Services Digital Network und meint das etablierte digitale Kommunikationsnetz, welches neben Sprache auch Daten übertragen kann.
Hierbei können, im Gegensatz zur analogen Telefonie, zwei parallele Verbindungen gleichzeitig genutzt und unterschiedliche Rufnummern, sogenannte MSN, verwendet werden.
Die Technik löste damals die analoge Telefonie ab und brachte viele Vorteile mit sich. Mittlerweile gilt ISDN aber als veraltet, da durch den technischen Fortschritt bessere Alternativen zur Verfügung stehen.

Was ist die ISDN-Abschaltung?

Die Deutsche Telekom, sowie andere Anbieter, haben erkannt, dass ISDN keine zukunftsweisende Technik darstellt.
Das Pflegen von zwei Netzen, ISDN und IP, verursacht viele Kosten und Umstände sowohl auf Seiten der Anbieter, als auch auf Seiten der Unternehmen.
Deswegen wurde die Vereinheitlichung aller Übertragungstechniken auf der Basis des Internet Protocols (IP) beschlossen, womit die Abschaltung des ISDN-Netz einhergeht.

Was sind die Gründe für die ISDN-Abschaltung?

ISDN wird hauptsächlich abgeschaltet, da dieses Kommunikationsnetzwerk schlichtweg veraltet ist. Die Vereinheitlichung aller Dienste über ein Netz bringt viele Kosten- und Zeitersparnisse mit sich.
Das Nutzen des Internet Protocols ist eine Alternative mit mehr Vorteilen und Funktionen. Damit fallen beispielsweise Gateways weg, die eingesetzt wurden, damit die verschiedenen Technologien der unterschiedlichen Netze miteinander kommunizieren konnten.

Was ist die Alternative zu ISDN?

Neben ISDN gibt es die analoge Telefonie, welche über das PSTN, das öffentich vermittelte Telefonnetzwerk, läuft. Dieses Kommunikationsnetzwerk, das sehr begrenzt arbeitet und nur Sprachdaten überträgt, bringt viele Nachteile mit sich, weswegen es für kein Unternehmen empfehlenswert ist heutzutage auf analoge Telefonie umzusteigen.
Die Alternative zu ISDN ist die von der Deutschen Telekom und anderen Anbietern angestrebte Umstellung auf All-IP.
All-IP meint die Vereinheitlichung aller existierender Übertragungstechniken auf IP, also das Internet Protocol. Dieses arbeitet digital und paketvermittelt und bietet damit viele Vorteile.

Was bedeutet die ISDN-Abschaltung für Unternehmen?

Speziell für Unternehmen bedeutet die ISDN-Abschaltung, dass diese sich um einen neuen Vertrag oder einen neuen Anbieter kümmern müssen, der die IP-Technologie anbietet.
Momentan wurden die meisten laufenden ISDN-Verträge schon durch die Anbieter gekündigt oder werden in naher Zukunft gekündigt.
Der interne Wechsel von ISDN auf IP verläuft im Unternehmen üblicherweise sehr einfach. Prinzipiell muss darauf geachtet werden, dass die vorhandene Internetleitung ausreichend dimensioniert ist, um die VoIP-Telefonie in bester Sprachqualität garantieren zu können.
In vielen Unternehmen sind schon IP-fähige Endgeräte vorhanden, ist dies nicht der Fall, muss das Unternehmen entweder solche anschaffen oder die vorhandenen Endgeräte durch Adapter an das IP-Netz anschließen.
Viele Unternehmen nutzen die Abschaltung von ISDN als Chance eine zukunftsorientierte Telefonie-Lösung, wie eine virtuelle Telefonanlage aus der Cloud, in den Unternehmenskontext einzubringen.

Welche Vor- und Nachteile bringt die ISDN-Abschaltung?

Die ISDN-Abschaltung bringt eigentlich nur einen Nachteil mit sich, und zwar, dass sich Unternehmen momentan um den Umstieg kümmern müssen.
Der Umstieg von ISDN auf IP ist aber generell einfach und wird vor allem die zukünftige Arbeit im Unternehmen erleichtern.

Die Vorteile sind zunächst Kostenersparnisse, da durch den Wegfall der alten Technik die Instandhaltung und Wartung eingespart wird. Unternehmen können alle genutzten Services gebündelt beziehen und nur das zahlen, was sie auch wirklich brauchen.
Außerdem ist die Einrichtung von All-IP im Gegensatz zu analogen oder ISDN Anschlüssen äußerst unkompliziert. Hier wird der Router einfach an die Telefondose angeschlossen, die Installation von DSL-Splitter oder NTBA entfällt vollständig.
Weitere Vorteile durch die ISDN-Abschaltung sind vor allem im Unternehmensalltag zu merken. So gibt es mehr Mobilität und Flexibilität, die Effizienz und Zusammenarbeit wird beispielsweise durch neue Funktionen, wie Unified Communications und Collaboration, gesteigert.
Ein letzter nennenswerter Vorteil der ISDN-Abschaltung ist die Verbesserung der Sprachqualität durch High Definition Voice Technologien und die Erhöhung der Übertragungsgeschwindigkeit, da durch das Abschaffen von ISDN die Bandbreite der Übertragung im Unternehmen vergrößert werden kann.

Was ist der aktuelle Stand der ISDN-Abschaltung 2019?

Das Vorhaben der Deutschen Telekom bis Ende 2018 das ISDN-Netz abzuschalten und auf All-IP umzustellen wurde weitestgehend erfüllt.
Es ist davon auszugehen, dass die komplette Umstellung trotzdem noch bis Mitte 2019 andauern wird, da die All-IP Umstellung mit einem hohen Aufwand auf Seiten der Anbieter verbunden ist.
Nach der Deutschen Telekom fehlt an Anbietern nur noch Vodafone, die die Umstellung für 2022 plant.
Ab diesem Zeitpunkt wird es in Deutschland dann keine funktionierenden leitungsbasierten analogen oder ISDN Telefonanschlüsse mehr geben.
Die ISDN-Abschaltung ist also für Unternehmen unausweichlich und es ist zu empfehlen, den Umstieg lieber früher als später zu planen.

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